Intelligentes Glas passt sich den individuellen Bedürfnissen an und sorgt für eine hohe Lichtdurchlässigkeit
Es werden immer wieder neue Dinge erfunden. Egal, um welchen Bereich es sich dabei dreht. Früher machten die Menschen auf diesem Gebiet eher kleine Schritte. Heutzutage geht der Entwicklungsprozess viel rasanter und weiträumiger voran. Ob in der Automobilbranche, im Multimedia-Bereich oder in anderen Produktionszweigen. Selbst der Fensterbau wurde generalüberholt. In den Anfangszeiten war man froh, wenn ein einfaches Glas in einen Holzrahmen integriert wurde. Mit heute kann man die längst veraltete Machart gar nicht mehr vergleichen. Mehr noch, die Verglasung wird immer moderner und vielfältiger. Für einen Laien ist dieser Marktsektor kaum noch überschaubar. Daher wird der eine oder andere noch gar nicht von allen neuen Errungenschaften gehört haben. Allerdings lohnt es sich, ein Auge auf diese Neuigkeiten zu werfen. Es gibt schließlich eine Menge zu entdecken.
Wir haben Mal einen speziellen Punkt für Sie herausgepickt. Wussten Sie schon, dass es intelligente Gläser gibt? Keine Angst, die werden nicht mit Ihnen sprechen oder ein Essen zubereiten. Aber diese intelligente Verglasung passt sich den individuellen Bedürfnissen optimal an und sorgt zugleich für eine hohe Lichtdurchlässigkeit. Die Rede ist von einem sogenannten Smart Fensterglas. Der Begriff ist im privaten Fensterbau vielleicht nicht ganz so geläufig. Vorrangig wird das Smart Fensterglas in diversen Bürogebäuden eingebaut. Mittlerweile setzt sich diese trendige Fertigungstechnologie auch in anderen Bereichen durch. Doch, warum ist ausgerechnet diese Glas-Art so besonders? Zum einen sind die Smart Gläser als dimmbares und schaltbares Glas bekannt. Zum anderen saugen die Glasfronten im Winter die Sonnenstrahlen auf und sorgen damit für ein passives Heizen. Auch im Sommer sind die Smart Gläser aktiv. Prasselt die Sonne den ganzen Tag auf die Fenster, dann unterbindet das Smart Glas eine übermäßige Aufheizung der Räume.
Die Vorteilsliste des intelligenten Glases kann sich sehen lassen
Die wenigsten interessiert der Hintergrund dieser angesagten Technologie. Allerdings verbirgt sich hinter diesen „liquid crystal windows“ (LCW) ein sehr interessantes Konzept. Damit auf Knopfdruck dunkle Scheiben entstehen, muss natürlich erst einmal eine Reaktion stattfinden. Für dieses Phänomen sind sogenannte Flüssigkeitskristalle verantwortlich. Noch nie gehört, geschweige denn gesehen? Wir nehmen diese unscheinbaren Flüssigkeitskristalle gar nicht wahr. Dabei ist diese Technologie aus unserem Hightech-Leben gar nicht mehr wegzudenken. Wir starren ja schon tagtäglich auf diese Substanz. Wo denn? Ob die handelsüblichen Flachbildschirme, Computerdisplays oder das Smartphone. Überall wird der Flüssigkeitsbildschirm bereits integriert. Das damit sogar Fenster ausgestattet werden können, zugegeben diese Strategie ist nun weniger bekannt. Wie muss man sich das Ganze vorstellen? Jedes Fenster, egal ob Holzfenster oder Kunststofffenster, besteht aus zwei Glasscheiben. Dazwischen befindet sich die Flüssigkeitskristallschicht. Die wird nicht reingegossen, wie man jetzt glauben könnte, sondern in Form einer leitenden Folie eingelegt. Die permanente Stromzufuhr wird mit nur einem Knopfdruck ausgelöst. Sie erkennen den Zustand daran, dass das Glas durchsichtig wird. Wird die Stromzufuhr unterbrochen, dann wird automatisch weniger Sonnenlicht ins Innere transportiert.
Das intelligente Glas geht sogar einen Schritt weiter
Es gibt auch ein Glas, dass sogar in der Lage ist auf Temperaturen zu reagieren. Hierfür sind die Scheiben mit einer Harzschicht ausgestattet, die sich wieder zwischen den zwei Gläsern befindet. Polymere Mikrokapseln sorgen dafür, dass sich bei einer Erwärmung des Harzes auf 40 Grad ihr Zustand verändert. Die einfallende Lichtquelle wird zerstreut, dadurch entsteht eine Dimmung des Glases. Geht die Temperatur wieder zurück, dann passt sich die Dimmung an.
Es gibt auch noch Sonderformen wie beispielsweise Elektrochrome Gläser. Bei dieser Machart verändern sich die optischen Eigenschaften. Das eingebaute System sorgt für eine Abdunkelung. Diese hinterlässt eine Blaufärbung. Das Einsatzgebiet beschränkt sich derzeit auf vertikale und geneigte Fassaden. Große Energiegewinne sind mit energieoptimierten Wendefenstern möglich. Dank der intelligenten Konstruktion wird die Sonne als Energielieferant genutzt und im Winter dient die Vorrichtung als Wärmespender.
Der große Durchbruch ist im privaten Fensterbau noch nicht zu verzeichnen. Dafür werden noch einige Jahre ins Land gehen. Aber die Trendwende hat ein neues Gesicht bekommen. Fenster, die es verstehen, einen Beitrag zur Energiekostenreduzierung zu leisten. Wenn die Fachleute weiterhin so akribisch an diesem Themenkomplex arbeiten, dann werden bald sämtliche Haushalte von der intelligenten Verglasung profitieren. Wer weiß, vielleicht kommt man sogar noch einen Schritt weiter.